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Lutz von Nordheim

Werkzeugfertigung

Werbetafel SchränkzangenÜber Jahrhundete war es unumgänglich, dass die Metallhandwerker alle für ihre Tätigkeit notwendigen Messzeuge, Handwerkzeuge und Vorrichtungen auch selbst herstellten. Mit dem Einzug der industriellen Revolution in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, mit dem Entstehen neuer Industrieen und dem fortschreitenden betrieblichen Mechanisierungsgrad ergab sich nun auch hier ein ständig wachsender Bedarf an Präzisionwerkzeugen. Dieser Herausforderung stellten sich s.Zt. verstärkt auch örtliche Firmen und etablierten nun Fertigungen von Hand- und Spezialwerkzeugen.

So entstanden Unternehmen der Herstellung von Spezialwerkzeugen für verschiedene Handwerksberufe (z.B. für Schuster und Sattler), von Spannwerkzeugen (Spannzangen, Bohr- und Drehfutter), von Werkzeugen für die spanende Metallbearbeitung (Drehstähle, Fräser, Sägen und Sägemaschinen, Gewinde- und Räumwerkzeuge), mechanischen Baugruppen (z.B. Kugel- und Kardangelenke), Wiederlade- und Kombinationswerkzeugen sowie von Spezialzangen. Weitere Firmen widmeten sich der Fertigung von Lehren, Mess-, Prüf- und Reisszeugen.

Später gesellten sich Betriebe der Herstellung von Spezialwerkzeugen für Automobile, Motor- und Fahrräder hinzu. Überdies entstanden mit Beginn des 20. Jahrhunderts Werkzeugmachereien, die den großen Bedarf an Fertigungsmitteln in den metallverarbeitenden Betrieben deckten. 

Auch auf die Ausbildung von Facharbeitern hatte die technische Entwicklung in dieser Branche Einfluss. War der Büchsenmacher um die Wende zum 20. Jahrhundert noch der am weitesten verbreitete und vielseitigste Lehrberuf, wurden nun mehrheitlich Werkzeugschlosser und ab den 1930-er Jahren vor allem Werkzeugmacher ausgebildet.

  
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